Fotos: Lea Doerig, Flums
Sologuitar: Slowhand, Trimmis
Das Aufstellen war Teamarbeit. Anders wäre es gar nicht möglich gewesen. Im Video sind Margrit, Melanie und Stefan zu sehen. Hinzu kommen Rosi, Hampa, Alois, Lorenzo und Rolf. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön.
The installation was a team effort. It wouldn’t have been possible otherwise. The video shows Margrit, Melanie and Stefan. They are joined by Rosi, Hampa, Alois, Lorenzo and Rolf. A big thanks to them all.
Auf dem Weg mit dem Herrn zur Lage …
On the way with the man to the situation ..
Die drei Musketiere auf dem Weg ins Gändli …
The three musketeers on their way to their destination …
Der Tanz der toten Reben
making of
Es begann letzten November bei einem Spaziergang oben beim Schützenhaus kurz vor dem Eindunkeln. Da lagen plötzlich zwei grosse Haufen Rebstöcke am Wege.
Ich versuchte einzelne Reben so an die beiden Holzknäuel anzufügen, dass diese wie riesige Käfer aussahen, mit sechs Beinen und zwei Fühlern.
Ein paar Tage später trug ich vier solche Stöcke runter, zum ‚Wannagada‘, wo Franz seine Werkstatt hat.
Wir haben die Dinger lang in den Händen herumgedreht, untersucht und studiert, dann hatte Franz eine Idee, dann ich, dann wieder er, dann ich, er, ich, er und dann waren zwei dieser Dinger miteinander verbunden. Die erste Stele war entstanden.
Franz – das habe ich dann allmählich herausgefunden – hat die Reben im Frühling 1988 gesetzt, 37 Jahre gepflegt und ihnen dabei jeden Winter ihre Köpfe zurechtgeschnitten. Die letzte Weinlese war im September 2024. Danach wurden sie ausgerissen.
An diesem Abend stellten wir noch eine Stele her und danach arbeiteten wir bis vor Weihnachten einen Tag pro Woche an den Figuren und nach Neujahr ging’s dann noch ein wenig weiter.
Unser Vorgehen war ungefähr folgendes: Rebstöcke auslesen, Figur auf dem Boden legen, Varianten prüfen, diskutieren, ab und zu streiten, eins ums andere montieren und dabei immer wieder improvisieren.
Manchmal gelang die Figur im ersten Wurf, manchmal waren wir nach einer Viertelstunde wieder am Anfang, bei der Auswahl angelangt. Aber oft gerieten wir in einen Flow, die Arbeit wurde mühelos, die Zeit verging im Nu.
Wir sind ein gegensätzliches Paar: Er erfahrener Rebbauer, ich studiert, mit Doktorat in Kunstgeschichte. Er kann alles, was ich nicht kann. Und irgendwie ist es auch umgekehrt. Seine Stärke ist das Handwerkliche, meine das Gestalterische und Organisatorische. Er ist der Erfinder, ich bin der Entdecker.
Aber jeder hat auch einen Sinn für das, was der andere gut kann und beide haben einen – wenn auch unterschiedlichen – Zugang zu den Reben. Eine Gemeinsamkeit war auch der Erfinder- und Entdeckergeist, diese Lust, herauszufinden, wie etwas geht …
Und wo wir beide nicht weiterkamen, fanden wir Hilfe. Alois hat unter vielem anderen die Steinschlagtafel im alten Steinbruch am Felsen montiert, Rolf seine Gerüste für die Malerei über den See gebracht, Rosi, Melanie und Fritz unter anderem den Apéro für die Vernissage organisiert.
Priska schuf das Wandbild an der Pumpstation, Lea fotografierte Figuren und Geschehen. Melissa war für die Grafik verantwortlich und Reto für den Druck.
Von der Landmaschine bis zum Töff-Anhänger benutzen wir alle möglichen und unmöglichen Transportmittel. Margrit fuhr sieben Figuren mit ihrem Weidling in den Schilt und ins Gändli, Stefan und Melanie begleiteten die drei Musketiere auf ihrer letzten Etappe.
Der schönste Teil einer Ausstellung ist das Aufstellen. Vom Ungefähren zu etwas klar Definiertem. Rein physikalisch gibt es nur Raum. Erst der Mensch schafft den Ort, indem er zum Beispiel eine Figur dort hinsetzt.
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